Anlässlich der Halbzeit der AlphaDekade führte der Deutschlandfunk ein Interview mit Prof. Dr. Josef Schrader, Direktor des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung D.I.E., zur Frage, wie er die bisherigen Ergebnisse der Dekade beurteilt.

Hier die wichtigsten Aussagen (zusammengefasst von Marlies Zurhorst)

  • Lesen- und Schreiben-Können wird, laut einer aktuellen Umfrage des demoskopischen Instituts Allensbach, in der Bevölkerung eine hohe Bedeutung und Wertschätzung beigemessen.
  • Ergebnis zur Corona-Krise: 58 % derjenigen, die Lesen schwer finden, können Medieninformationen zu Corona kaum verstehen.
  • Die Zielgruppe der gering Literalisierten ist grundsätzlich durch Lernangebote schwer erreichbar (von 6.2 Mio. nehmen nur einige 10.000 die Angebote wahr; Lernangebote veröffentlichen und auf TN „warten“ reiche nicht)
  • Wichtig sei aufsuchende Kontaktaufnahme zur Zielgruppe (z.B. durch Arbeitgeber, Familienangehörige, Bekannte, soziale Beratung)
  • Ziel sei es, die Hemmschwelle zum Besuch von Lernangeboten zu senken (Angebote anbinden an die Lebenswelt gering Literalisierter, dort, wo sie einen konkreten Bedarf haben, z.B. Lesen von Behördenbriefen und auf solche reagieren, Lesen medizinischer Infos u.a.)
  • Noch viel mehr müsse getan werden!
  • Das Ziel der Halbierung der Zahl der gering Literalisierten bis zum Ende der Dekade werde wahrscheinlich nicht erreicht

Interview: Josef Schrader im Gespräch mit Thekla Jahn vom Deutschlandfunk